Familienverband

Ziering-Moritz-Alemann e. V.

zu Emeran Ziering (Emeranus Scheyring) (1464-1547)

Dokumente und Bilder zu Emeran Ziering (Emeranus Scheyring (1464-1547):

(zur Genealogie siehe Abstammungsdarstellung - Genealogische Daten)

Aus: Druckheft 1, Sippenverband Ziering-Moritz-Alemann, 1935, S. 19-20:

"Die Familie Ziering

...

2. Emeranus (Hemeran, Hermann)

* .... 1464, † 1547 Magdeburg. 1508 Bm. in Magdeburg (Ahnengemeinschaft, Koenig Bd. 112).

Anscheinend von 1486 bis 1508 in amtlicher Stellung der Stadt Magdeburg, mehrere Urkunden aus dieser Zeit sind aber nur „Emera Zeiringk, burger zu Magdeborch“, „Emeram Zeiring“ oder „Hemeramus Scyringk“ unterzeichnet; im Verzeichnis der Bürgermeister und Kämmerer der Altstadt Magdeburg (Magdeb. Geschbl. 1889 S. 135) ist er aber nicht aufgeführt. Hermeran gehörte wohl der Kürschnerinnung an, für die er sich am 8. August 1505 einsetzte. Am 17. Oktober 1484 warnte „Emeran Scyring“ den Bm. Sulte, Geld für die Befreiung seines gefangenen Vetters aufzubringen, da er hoffe, der Fürst von Anhalt werde in der Sache einschreiten.

Emeran war in 2. Ehe verheiratet mit Anna Rulfes, * ....., † .....

Sie ist eine Tochter aus dem Magdeburger Patriziergeschlecht Rolves, Tolwes, Rulfs. In der Magdeburger Schöppenchronik ist 1293 Reineke Rotves (wohl Rolves zu lesen) „der linewantsnider“ genannt (vgl. S. 173 26, 390 27, 391 2-7, 404 13, 409 3). Heise Rulfs ist dort als Ratsperson und Bürgermeister 1452, 1459 und 1464 erwähnt. Das Urkundenbuch von Magdeburg weist 1411 Bm. Rulfs Heiso, Heinrich, Hans Bm. 1462, Lorenz Pfarrer S. Katha. m. (1452 bis 1464) nach. 1464 studierte Laurentius Rulfes de Magdeborch in Leipzig. 1478 ist Levin Ro- loves urkundlich erwähnt; 1480 Hans Roleves und seine Frau Ilse. Es treten in der Geschichte der Stadt Magdeburg hauptsächlich zwei Mitglieder des Geschlechts, beide mit dem Vornamen Heise, wahrscheinlich Vater und Sohn, hervor, von denen ersterer 1420, 1424 Kämmerer und 1423 Bürgermeister war; weiter war er von 1432–1462 zehnmal regierender Bm. und 1438 Kämmerer. 1453 am 23. Juli schrieb Erzbischof Friedrich an ihn: „Dem ersamen vorsichtigen Heisen Rulffes, burgermester unser olden stad Magdeburg.“ Letzterer, seit 1462 Schöffe, übte im Jahre 1497 das Schiedsrichteramt in dem Streite des Erzbischofs Ernst mit der Stadt Magdeburg aus. Am 1. Mai 1495 belehnte Heise Rulfes seine Tochter, die Nonne im Kloster St. Laurentii war, mit einer Wiese hinter Pechau. Ohne Zweifel war Anna Rulfes auch eine Tochter des Schöffen Heise Rulfes. Der Name Rulfes kommt in der Einquartierungsliste von 1638 (Hr. Andreas und Michell Rulff) noch in Magdeburg vor, aber Heise Rulfes wird wohl der Letzte aus seiner Linie gewesen sein. Wir dürfen mit großer Sicherheit den Namen „Heise Rulfes“ für mehrere Generationen in unsere Ahnentafel aufnehmen. Emeran hatte 18 Kinder, von denen nur Johann aus der Ehe mit Anna Rulfes seinen Vater überlebt hat. In der Kirche zu S. Ulrich und Levin in Magdeburg ist am zweiten Pfeiler eingehauen:

„Haec ego Scheiringus Doctor monumenta Johannes
Pro nostra posui posteritate domus.
Dum pater in Christo felix Emeramus obiret
Non evitandae tristia jura necis.
Sex & lustra decem moriens ac quatuor annos
Vixerat, & toto corpore firmus erat.
Sustulit ex geminis uxoribus ante puellas
Ipse novem numero filiolosque novem.
Ex his Anna mihi mater carissima Rulfes
Bis peperit patri pignora sena meo.
Quos omnes hujus celsae prope fulcra columnae
Parva quiescentes dulciter urna tegit.
Ipse tamen de tam numerosa stirpe superstes
Solus in hoc mundi turbine vertor adhuc.
At vos & chari multa cum prole Parentes
Estis ab innumeris libera turba malis.
Nam vos in vitam posuerunt fata quietam
Grande igitur lucrum dixeris esse mori,
Ipso de Michaëlis quo pariter obiit 1547.“

Für das Sterben von 17 Kindern etwa in der Zeit von 1484 bis 1547 ist das Auftreten der Pest, des „Schwarzen Todes“, der „Englischen Schweißsucht“ und anderer bösartiger Seuchen, die von Ende 1483 an, besonders 1485, 1495, 1502, 1516, 1521, 1529, 1536 und 1539 in Magdeburg wüteten, zu gedenken."

(Aus: Druckheft 1, Sippenverband Ziering-Moritz-Alemann, 1935, S. 19-20)




  • Epitaph für Emeran Scheyring
    – gesetzt von seinem Sohn Dr. Johannes Scheyring (Ziering) – früher in der Ulrichskirche in Magdeburg, jetzt im Kreuzgang des Magdeburger Doms [Größe 2,9 MB]– mit Ziering-Wappen
    • Erläuterungen dazu (aus: Zieringer Nachrichten-Nr. 95 (1998), Anhang, S. 19) (siehe auch: Über das Scheyringsche Epitaph)
    • Standort im Kreuzgang des Magdeburger Doms

  • Über das Scheyringsche Epitaph. Auszug aus Köppe, Tobias: Die Magdeburger Ulrichskirche : Geschichte, Gegenwart, Zukunft – ein Schlüsselbauwerk der Geschichte. Petersberg : Imhof, 2011, S.  - In: Zieringer Nachrichten Nr. 106 (2009), Anhang S. 1-3 [Größe 300 kB]

zuletzt geändert: 30.12.2022
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