Leipziger
Legat – Stiftung bei der Stadt Leipzig für Stipendium
Ziering
Die erste Stiftung für Stipendien hat Dr. Johannes
Ziering in Leipzig für Studenten der
Universität Leipzig durch ein Legat an die Stadt Leipzig
eingerichtet. Dieses Legat wird im Testament des Dr.
Johannes Ziering bestätigt.
Hierzu liegen Unterlagen aus dem Stadtarchiv Leipzig vor:
-
Transkribiert und erläutert:
„Doctor Johan Czyring von Wembdingenn,
Thumherr zu Magdeburg hat eyn vorschreibung vom Rath
überkommen, über XVI fl jehrlicher Zinss an münss,
umb lIlIc fl an münss haubtguts erkaufft uff eyn
widerkauff die ablosung eyn virtill Jhar vor der
Zinss Zeit.
acta fe-a 2a post Leonhardi Anno Do.XVcXIII.“
Ausschnitt aus Eintrag in „Buch, worinnen allerhand
Vorschreibungen“ der Stadt Leipzig, S. 101 [Kopie
(Bild) von Original erstellt von O. Fügner, zwischen
1931 und 1935] [Umschrift in: Item so gebe ich … (Otto
Fügner). In: Rundschreiben
Nr. 25/1960 des Sippenverbands
Ziering-Moritz-Alemann, Anlage, S. 1-9 – weitere
Erläuterungen dort]:
"Dieser mittelalterlich anmutende
Akteneintrag in verständliches Deutsch übersetzt,
heisst, dass Dr.Ziering für ein eingezahltes Kapital
von 400 Gulden einen Schuldschein erhalten hat, dass
jährlich 4% Zinsen zu zahlen sind und die Kündigung
ein Vierteljahr vor der Zinszahlung möglich ist. Die
letzte Zeile, die den Tag der Verhandlung angibt,
ist noch in altem Stil niedergeschrieben, sie
lautet.: Verhandelt am 2.Tage nach Leonhardi, im
Jahre 1513. Da in diesem Jahre der Leonhardstag auf
den 6.November fiel, ist der Schuldschein am
8.November 1513 ausgestellt worden."
- Weitere Erläuterungen:
"Ursprung der Ziering'schen Familienstiftung" –
eingereicht von Otto Fügner u. Rudolf Grunow. In: Zieringer
Nachrichten Nr. 45 (1965) Anlage IV:
"Doctor Johann Ziering von Wemding, Domherr zu
Magdeburg, hat einen Schuldschein vom Rat erhalten,
für den er jährlich 16 Gulden Zinsen in Bargeld für
ein in bar eingezahltes Kapital von 400 Gulden zu
beanspruchen hat. Die Kündigung des Kapitals hat ein
Vierteljahr vor dem Zinstermin zu erfolgen.
Verhandelt am 8 November 1513."
-
Erwähnung im Testament des Dr. Johannes Ziering:
"Am Ersten so gebe ich 16 fl. Zinses U. Vierhundert 1.-
13.(?) gülden hauptsumme bey den Ehrsamen Rath Zu
Leipzig u. 6 fl. Zinses und hundert gülden hauptsum auf
das hauß Wolfgang Radels[?] Zu Leipzig einen Studenten
Von meinen geschlechte der sich daselbsten 6 iahrlang
soll gebrauchen Magister Zu werden, darnach auß meinen
geschlechte soll man einen andern darZu ordiniren, soll
sein bey 18 iahren alt."
in Testament-Kopie (von 1612), diese in: Kopialbuch von
Martin Alemann, S. 50-64 (der zitierte Satz darin
auf S. 53-54).
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Erwähnung im Stiftungsbuch der Stadt Leipzig, 1905:
"45. Ziering, Johann.
1513. Dr. Johann Ziering von Wembdingen, Domherr zu
Magdeburg: 400 fl. ...".
In: Stiftungsbuch
der Stadt Leipzig – im Auftrage des Rates, auf
Grund der Urkunden und Akten des Ratsarchivs verfaßt von
Dr. iur. et phi. H. Geffcken, Professor des öffentlichen
Rechts an der Handels-Hochschule zu Cöln a/Rh. und Dr.
phil. H. Tykocinski. Leipzig, 1905. S. 34-35.
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